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Natur & Kultur  Wirtschaft & Tourismus

Biologische Station Murnauer Moos

Biologische Station Murnauer Moos

Innenausstattung/Ausstellung

Projektinitiator: Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Gesamtkosten: 128.054,41 €
Förderfähige Kosten: 107.608,75 €
Fördersatz: 60 %
Förderung: 56.519,57 €
Status: abgeschlossen

Projektinhalt:

  • Einzelprojekt in Verbindung mit dem Neubau der „Biologischen Station Murnauer Moos“ im LAG-Gebiet Zugspitzregion in der Haupteinheit Voralpines Moor- und Hügelland am Nordrand des NSG Murnauer Moos (südlich von Murnau)
  • Schließung des Umweltbildungsdefizit in einem der bedeutsamsten Naturschutzgebiete Deutschlands durch die Biologische Station Murnauer Moos, Sammeln von Fachinformationen zum Gebiet (Monitoring) und Unterstützung der Gebietsbetreuung der Unteren Naturschutzbehörde
  • LEADER-Projektbestandteil: Innenausstattung der Station sowie die Ausstellung (Gestaltung und Umsetzung)
  • Projektbeteiligte: Bauherr Landkreis Garmisch-Partenkirchen Federführung am Landratsamt Garmisch-Partenkirchen durch die untere Naturschutzbehörde, Förderung des Rohbaus durch Frau Ruth Rosner, Bau der öffentlichen Toilette durch die Marktgemeinde Murnau im gemeinsamen Gebäude
  • Umsetzungszeitraum: Einreichung des Bauantrags im Dezember 2016; Genehmigung des Bauantrags im März 2017, geplante Bauphase Rohbau ab April 2017 bis ca. Dezember 2017; geplante Bauphase Innenausbau und Ausstellung (LEADER-relevant) ab Juni 2017 bis Dezember 2018
  • Die detaillierte Aufstellung der Einzelposten zur Kostenplausibilisierung ist nicht als endgültig zu verstehen, sondern als realistische Annäherung an die anfallenden Kosten. Es muss davon ausgegangen werden, dass es noch zu kleineren Änderungen kommen wird.

Projektziele:

Ziel der Biologischen Station ist es Besucher nicht nur für die einzigartige Natur des Murnauer Mooses zu sensibilisieren (größtes annähernd intaktes Moorgebiet Mitteleuropas), sondern auch bewusst zu machen, dass es sich zum größten Teil um eine menschengemachte Kulturlandschaft handelt, die aus dem Handeln der Landwirte über viele Generationen und zuletzt auch durch den Naturschutz entstanden ist. Die Biologische Station soll zu dieser Bewusstseinsbildung und zu regionaler Identität sowohl durch die dauerhaft geöffnete Ausstellung als auch durch das Umweltbildungsangebot für regionale Schulen, Kindergärten und im Rahmen von Exkursionen beitragen.

Die Biologische Station soll einen wichtigen Beitrag leisten um zu gemeinsamen Lösungen von Nutzungskonflikten im Murnauer Moos zu kommen. Interessenskonflikte treten in diesem Bereich zum Beispiel zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Naturschutz auf. Gemäß der ELER-Zielsetzung „Umweltschutz“ sind in der Zugspitz-Region neben Bergwäldern insbesondere Moore zu fördern. Die Förderung der Biologischen Station unterstützt gleichzeitig den direkten Schutz des Murnauer Moores, da sich Mitarbeiter der Station an der Naturschutzarbeit vor Ort maßgeblich beteiligen.

Das Handlungsziel zum Aufbau einer regionalen Bildungseinrichtung ist insofern erfüllt, da sich Tagesgäste wie auch angemeldete Gruppen über die Natur, Nutzung und naturgeschichtliche Entwicklung des Murnauer Mooses informieren können. Über ein Team von Exkursionsführern, die speziell von der Biologischen Station ausgebildet werden sollen, sollen qualitativ hochwertige Führungen und Umweltbildungsaktivitäten für die lokale Bevölkerung insbesondere für Kindergärten und Schulen geschaffen werden. Es haben bereits mehr als zehn lokale Exkursionsführer/-innen Interesse bekundet, als freie Mitarbeiter an der Biologischen Station mitzuarbeiten. Dadurch wird auch das bestehende touristische Angebot von Führungen ins Murnauer Moos qualitätsgesichert und verbessert. Überregionale Anfragen zur Umweltbildung oder auch von Betriebsausflügen sind nicht Teil des Betriebskonzepts, da der regionale Bezug im Vordergrund stehen soll und zudem keine zusätzlichen Besucher ins Moos gelockt werden sollen. Fachexkursionen hingegen werden selbstverständlich auch für Interessierte (z.B. Studenten/Universitäten) außerhalb des LAG-Gebietes angeboten.

Am Wanderparkplatz Ödenanger verbessert sich die touristische Infrastruktur durch den Bau der Biologischen Station erheblich, auch wenn das Projekt nur in geringem Umfang zusätzliche Besucher ins Gebiet locken möchte. Bislang wird den Besuchern beispielsweise nur ein Dixi-Klo angeboten, das nun durch die öffentliche Toilette in der Biologischen Station ersetzt werden soll. Besucher werden die Möglichkeit haben, sich in der Ausstellung über den Naturschatz Murnauer Moos qualitativ hochwertig zu informieren und sich dadurch für das Gebiet und die Tourismusregion stärker zu interessieren. Besuchern im Moos wird ein natürlicher Treffpunkt geschaffen, wo man sich unterstellen kann und nebenbei mit dem Naturschutz im Murnauer Moos in Berührung kommt (Info-Tafeln auch an der Außenwand). Eine Kooperation mit den lokalen Tourismusverbänden wird angestrebt.


Fotos: Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern in Garmisch-Partenkirchen / L. Soller, J. Westermeyer, R. John; W. Meyer-Speer; Architekturbüro BöhmerLaubender / LAG Zugspitz Region / Dr. H. Liebel

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